Donnerstag, 14. Mai 2015

Handpresso, die Espressomaschine fürs Auto im Test

"Na, ein Espresso wär' jetzt nicht schlecht!" Kennen Sie diesen Satz auch? Es ist Mittwoch-Nachmittag um zwei und Sie stehen im Stau. Nicht irgendeinem Stau, nein, sondern im zehn Kilometer langen Auffahrtsstau vor dem Gotthardtunnel. Sie haben das kurz vor der Abreise im Tankstellen-Shop gekaufte schlabbrige Sandwich verdrückt und knabbern jetzt gelangweilt und geduldig ein Kägi-frettli welches von den Skiferien noch im Handschuhfach rumlag. Normalerweise ernähren Sie sich ja nicht so sondern mit Gesundem, Selbstgemachtem und Saisonalem. Aber heute lag es einfach irgendwie nicht mehr drin. "Na, ein Espresso wär' jetzt nicht schlecht!" sagt da ihre Beifahrerin und gähnt ...

Image: Keystone
Immer wieder kamen wir in Situationen, in denen wir irgendwo unterwegs im Auto sassen und diesen Gedanken hatten. Manchmal kam man gerade erschöpft von einer langen Wanderung zurück zum Auto, manchmal wollte man sich einfach nicht die Zeit nehmen um an der nächstbesten Raststätte anzuhalten, manchmal steht man auch im Stau. Und meistens hatte man keine Lust Automatenplörre in sich hineinschütten. Man wollte richtig guten Kaffee. Nicht, dass wir uns jetzt falsch verstehen: für echte Kaffeekenner sind Pads sowieso keine Alternative. Für uns aber, die wie viele, viele andere Schweizer Haushalte auch, eine Kapsel- oder Pad-Maschine zu Hause stehen haben, ist ein guter Espresso ein Stück Seelenfrieden. Und da wir ja, weil wir ja schon mal mit dem Auto unterwegs sind, der Umwelt etwas Gutes tun möchten trinken wir Kaffa Wildkaffee und schützen so den Regenwald. Aber ehrlich gesagt, ist das nicht der einzige Grund, der zweite Hauptgrund ist der, dass uns dieser Espresso nämlich ausgezeichnet schmeckt!

Und als wir kürzlich im  Internet auf die Handpresso Auto stiessen, da war es nur ein kurzer Schritt bis wir diese unser Eigentum nennen durften. Bevor wir uns also in den nächsten Stau stürzten haben wir die Maschine getestet. Die Maschine ist relativ handlich und solide verarbeitet. Das Kabel mit dem man die Handpresso am Zigarettenanzünder anschliesst ist dick und strahlt so wie der ganze Apparat Qualität aus. Nichts wackelt, alles sitzt satt. Die Bedienung ist intuitiv einfach.


Man öffnet den Deckel und giesst Wasser ein. Eine Anzeige mit kleinen Punkten die sich dunkel verfärben hilft dabei, denn es hat nur Platz für eine Tasse Kaffe, oder höchstens 5,3 Centiliter. Das Wasser sollte dementsprechend vorsichtig eingegossen werden. Dann kommt da ein E.S.E Kaffeepad drauf, dessen Papierlasche man unter den Pad umlegt. Nun kommt der Deckel drauf und bitte schön verschliessen. Den grossen mittigen Power-Knopf drücken und los geht das Geratter. Im ersten Moment etwas gewöhnungsbedürftig aber es dauert auch nicht lange, höchstens 20 Sekunden, dann ist der Druck aufgebaut, ab jetzt wird nur noch geheizt. Das dauert etwas mehr als 1,5 Minuten. Jetzt ist die Maschine bereit, was durch einen Piepston angezeigt wird. Nun kommt der grosse Moment!


Die Handpresso schnell (!) auf den Kopf stellen. Bei unserem Test war es nicht ganz einfach, die Maschine mit der einen Hand zu starten in dem man auf den seitlichen Knopf drückt und mit der anderen Hand den Fotoapparat zu halten und das Bild zu schiessen. Wir haben deshalb den Apparat mehrmals gekippt bis er richtig in der Hand lag. Die Flecken auf der Armlehne stammen vom Wasser, welches dabei seitlich aus dem Gerät trat. Wenn die Tasse genügend voll ist drückt man einfach auf die andere Seite des Knopfes. Und auch hier gilt es wieder, die Handpresso zügig umzudrehen. Beim zweiten Mal bekommen wir das ganz toll hin.


Der im Auto gebrühte Kaffee schmeckt wie zu Hause, köstlich! Und herrlicher Kaffeeduft zog durchs Auto. Die Crema schaut auf dem Bild ein bisschen dünn aus, das lag aber nur daran, dass unser Fotograf eine Weile brauchte bis alles im rechten Bild war ...  Wir haben für die Handpresso gleich einen festen Platz in der Türablage gefunden, ein paar Packungen Kaffee dazu und eine Tasse natürlich. Wasser haben wir sowieso immer im Handschuhfach (in welchem im übrigen schon lange keine Handschuhe mehr liegen ...).


Fazit? Die Handpresso ist eine perfekte kleine Espressomaschine für unterwegs. Es gibt sie übrigens auch als Modell mit Siebeinsatz, so dass der Kaffeefreak sich seine Bohnen frisch mahlen kann um so das höchste der Gefühle aus dem Kaffee rauszuholen. Wer will kann auch einen Transformator dazu bestellen, den man an jeder Steckdose anschliessen kann. So hat man auch im Ferienhaus seinen Lieblingskaffee immer dabei oder kann diesen auf langen Zugreisen geniessen. Kaufen kann man die Handpresso im Internet ab CHF 152.25, Bezugsquellen nennt Ihnen gerne der Schweizer Generalimporteur, die Firma Thurnherr Vertretungen in Matzingen.

Übrigens passt ein Stück Rio Napo Grand Cru-Schokolade (mit Kaffeebohnensplittern, für die, die's mögen) ausgezeichnet zu einer Tasse Espresso. Viel besser als diese Industrie-Spekulatius (oder ein altes Kägi-frettli) die man oft erhält ...


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