Donnerstag, 3. September 2015

Kaffee, Wein & Zemp

Wäre dies ein Weinblog, hätten wir natürlich ein Glas Wein getrunken, beim weinseligen Gespräch mit einem Önologen. Wir schreiben aber über Kaffee. Deshalb haben wir uns für unsere Serie "Auf einen Kaffee mit ..." mit dem Coffeologen Willy Zemp unterhalten, notabene bei einem Kaffee! Wir haben dann aber auch über Wein gesprochen, denn bevor Zemp die Kaffeewelt entdeckte war er Winzer in Salgesch. So wechselt unser Gespräch immer wieder zwischen den beiden Welten und deckt überraschende Gemeinsamkeiten auf, aber auch Gegensätze. Willy Zemp ist seit Anfang Juli unser neuer Mitarbeiter und wir freuen uns sehr, Ihnen diesen passionierten Fachmann mit Kaffee in den Adern hier vorstellen zu dürfen.


Aufgewachsen ist der heute selber dreifache Familienvater im luzernischen Eigenthal. Vierzehnjährig zügelte er mit seinen Eltern ins Wallis die dort ein Hotel übernommen hatten. So lernte er im elterlichen Betrieb neben der Schule das Kochen und den Service und kann unsere Gastrokunden aus eigener Erfahrung beraten. Im Wallis wurde auch sein Interesse für den Wein geweckt und wenn Willy etwas anpackt, dann gleich richtig. So pflegte er nicht nur seinen eigenen Weinberg in Salgesch sondern machte auch gleich seinen eigenen Pinot noir. Nun ist die Weinwelt nicht nur ziemlich betoniert, sie ist auch limitiert: Wein hat "nur" etwa 500 verschiedene Aromen. Die Kaffeewelt bietet mehr als 1'000 benennbare Aromen, ist also eine echte Herausforderung für einen wie Willy Zemp. Zudem steckt der Kaffeemarkt noch in den Kinderschuhen, auch wenn es schon seit über 100 Jahren Rösterein in der Schweiz gibt. Das Qualitätsbewusstsein hat sich aber erst in den letzten Jahren entwickelt und so finden Spezialitätenkaffees erst langsam den Weg ins Bewusstsein der Konsumenten. Wurde früher einfach Waadtländer Chasselas oder Chianti getrunken gibt es heute viele Konsumenten, die sich für den Produzenten, das Terroir und Anbaumethoden interessieren. Viele dieser Konsumenten trinken aber heute noch oft einfach Lavazza, Chicco d'Oro oder Nespresso, einen Industriekaffee also. Dabei gibt es auch beim Kaffee grosse Unterschiede beim Terroir, den Anbaumethoden und der Röstung. Beim Kaffee kommt als weiterer Aromenfaktor die Zubereitung hinzu. All diese Herausforderungen haben Willy Zemp bewogen, seinerzeit das Angebot von Illy Café anzunehmen und sich voll und ganz dem Kaffee zu widmen. Nebst der internen Ausbildung besuchte er diverse Kurse bei Dr. Schwarz von Coffee Consulate in Mannheim und absolvierte auch die Schweizer Barista-Ausbildung, weiss also, wie man Kaffee perfekt zubereitet und an welchem Rad wieviel gedreht werden muss um auch noch das letzte Aromateilchen rauszukitzeln.


Willy Zemp ist jemand, der gerne seinen eigenen Weg geht und der konkret etwas bewegen möchte. Einfach nur Verkäufer zu sein behagte ihm auf die Dauer nicht und deshalb zögerte er nicht lange, als die Original Food-Geschäftsführerin Maria Müller ihn im Frühsommer anfragte, ob er nicht Lust habe auf eine neue Herausforderung. So kehrte er der Tessiner Rösterei Carlito, bei der er inzwischen für den ganzen deutschschweizer Markt zuständig war, den Rücken und bringt seit 01. Juli seine ganze Erfahrung, sein Fachwissen und seinen Enthousiasmus bei uns ein. Zemp ist kein typischer Verkäufer der sein Gegenüber weichredet, er hört zu und überzeugt mit seiner kompetenten Art. Aber Zemp bereist nicht nur die Schweiz im Dienst am (Neu-)Kunden, er verfügt auch über eine gehörige Portion Röstwissen. Diese hilft uns, die Qualität unseres Kaffees noch weiter zu erhöhen und im Verlauf der nächsten Wochen unsere ersten Terroir-Kaffees zu lancieren. Auf eine weiter Aufgabe freut sich Zemp ganz speziell aber mehr sagen wir dazu noch nicht. Nur so viel: wer seinen Firmenwagen genau anschaut findet bereits einen Hinweis ... Wir sind überzeugt, zusammen mit Willy Zemp einen grossen Schritt vorwärts zu machen und den Kaffa-Wildkaffee in Zukunft noch eine Stufe höher positionieren zu können.

Werkzeugkoffer eines Coffeologen
Zemp liebt es, auch in seiner Freizeit den Genuss zu hegen und zu pflegen. So ist er zum Beispiel Mitglied im Club der kochenden Männer und tüftelt gerne an neuen Kaffee-Rezepten. Unter anderem entwickelte er ein Kaffee-Gelee, welchen er zum Frühstück aufs Butterbrot streicht. Und zum Essen verzichtet er in der Zwischenzeit sogar auch mal auf ein gutes Glas Wein, zugunsten eines speziell zum Essen passenden Cold Brew-Kaffee. Sogar zum Käse nimmt Zemp Kaffee. Aber darüber berichten wir in einem der nächsten Blogbeiträge. Sie dürfen also auch gespannt auf das eine oder andere Rezept aus Zemps Küche sein.

Wir heissen Willy Zemp herzlich willkommen und freuen uns auf einen möglichst langen, gemeinsamen Weg und eine fruchtbare Zusammenarbeit von der Sie als Kunde möglichst viel profitieren sollen. Wenn Sie Herrn Zemp eine Frage stellen möchten, zögern Sie nicht, er steht Ihnen gerne unter willy.zemp@originalfood.ch Red und Antwort.

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