In der Werbung schaukeln uns die Grossverteiler und Discounter eine heile Biobauernwelt vor, genauso wie sie sich die Konsumenten am liebsten wünschen. Mit sauberen, freilaufenden Hühnern, saftigem Grün, einem roten, auf Hochglanz polierten Oldtimertraktor und jungen, fröhlichen Menschen. Alles perfekt. Alles perfekt? Leider nein. Viele der hiesigen Bauern kämpfen ums Überleben, der Milchpreis ist gerade auf 50 Rappen der Liter gesunken, und wenn man die Bioproduktion im Ausland anschaut, dann sind da weit und breit keine sauberen, freilaufenden Hühner, saftiges Grün und junge, fröhliche Menschen zu sehen, sondern quadratkilometergrosse Felder von Plastiktreibhäusern und Hilfsarbeiter aus Afrika, die zu Hungerlöhnen bezahlt werden. Fragt man die Migros oder Coop, warum es denn jetzt bereits Erdbeeren aus Spanien gibt, heisst es, man biete an, was der Markt wolle. Ganz so einfach ist es aber vermutlich nicht. Kauft der Kunde nicht einfach, was der Markt bietet? Das erinnert an die Frage, was zuerst da war, das Huhn oder das (goldene) Ei ...
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Dass Bioprodukte billiger werden, hat zumindest eine gute Seite: Mehr Leute können sich gesündere Produkte leisten und die steigende Nachfrage erhöht die biologischen Anbauflächen. Auf der anderen Seite aber wird mit dem tiefen Preis den Produkten die Wertigkeit abgesprochen. Diese muss dann durch Werbekampagnen wieder hergestellt werden, wobei die Realität ziemlich verzerrt dargestellt wird. Wir sind der Meinung, Qualität hat ihren Preis. Und ganz egal ob Bio oder nicht, Lebensmittel sind heute grundsätzlich zu billig. Gemäss dem Schweizerischen Bundesamt für Statistik gibt ein Haushalt heute im Durchschnitt nur noch rund 7% des Budgets für Nahrung aus. Bei unseren Grosseltern waren es noch 30% und mehr. Über die Wertigkeit sollten wir uns deshalb vielleicht öfters wieder mal Gedanken machen ...
Und wie schaut das beim Kaffee aus? Auch Discounter haben Bio-Kaffee im Angebot. Schliesslich hat es einen Markt dafür. Möchten Sie wissen, wie (Bio-)Kaffee angebaut wird? Schauen Sie sich diesen Film an.
Kaffa Wildkaffee bräuchte eigentlich gar kein Biozertifikat, weil er gar nicht angebaut wird. Es ist wildwachsender Kaffee, der aus dem tropischen Urwald kommt, da werden überhaupt gar keine Dünger- und Pflanzenschutzmittel ausgebracht, weder synthetisch noch biologisch. Er ist ein 100% reines Naturprodukt, genauso wie es schon seit hunderten von Jahren geerntet wird und welches auch in der Verarbeitung keine pilz- oder fäulnishemmenden Substanzen erhält. Das macht unseren Kaffee aufwändiger, teurer. Aber Kaffa Wildkaffee ist deshalb nicht teuer, nein, er ist Preis-wert. Ob das auch beim billigen Discounter-Biokaffee der Fall ist?
Links zum Thema:
Billig-Bio vom Discounter: Das sagen die Experten
Lidl streut uns Sand in die Augen
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