N° 01 - Mankira
So sieht es aus, wenn man auf Google Maps die GPS-Koordinaten eingibt die prominent auf der Packung aus beigem Kraftpapier stehen. Üppiger Regenwald so weit das Auge reicht. Das Dorf Mankira ist nur über einen gut zweistündigen Trampelpfad erreichbar. Tom vom amerikanischen Kaffeeröster Sweet Maria's gibt einen kurzen Eindruck vom Weg ins Dorf der in der Regenzeit ziemlich sumpfig wird und je nach Witterung entsprechend anstrengend ist. Verschiedene Quellen stimmen überein, dass in diesen Wäldern der Ursprung des Coffea Arabica zu finden ist. Stämmige, moosüberwachsene Mutterbäume sind Zeugen der unzähligen, wilden Kaffeevarietäten, die dort von 460 Bauern auf einer Waldfläche von 572 ha gesammelt werden. Wie alle unsere Kaffees werden auch diese hier von den Bauern anschliessend an der Sonne getrocknet und nach dem Schälen Bohne für Bohne handverlesen. Hier können Sie übrigens wunderschön den Weg einer Kaffeebohne vom Baum bis in Ihre Tasse nachlesen.
Die Mankira-Bohnen werden zu einem kraftvollen, intensiven Kaffee geröstet, der sich bestens für eine Zubereitung in der Mokka-Kanne, im Vollautomat oder für den Siebträger eignet. Unsere Degustationsnotizen bescheinigen ihm ein weiches Mundgefühl mit Aromen von frischer Butter, Tannenschössli, Macadamia und Süssholz.
N° 02 - Wodiyo
Der Wodiyo ist von den drei ausgewählten Parzellen die am nördlichsten gelegene. Das auf 1800 M.ü.M liegende Dorf ist umrundet von sanft aufsteigenden Berghängen mit vielen wundervollen, verborgenen Plätzen. Hier befindet sich auch eine der fünf heissen Quellen der Kaffa-Region. Die als besonders heilsame bekannte Dadiben-Quelle erreicht man nach einem einstündigen, idyllischen Fussmarsch durch den artenreichen Bergregenwald. Hier wächst auch unser Wodiyo-Kaffee dem manche Einwohner eine heilende Wirkung nachsagen. Die 440 Bauern unserer Kooperative wohnen in den Siedlungen rund um das Dorf, in dem die Kaffeebohnen auf hüfthohen Matten an der Sonne getrocknet, geschält und anschliessend handverlesen werden. Der Wodiyo ist nach der sanften, traditionellen Trommelröstung etwas würziger als der Mankira, der dafür eine Spur kräftiger ist. Auch diese Bohnen eignen sich bestens für eine Zubereitung in der Mokka-Kanne, im Vollautomaten oder als wunderbarer Espresso aus einer Siebträgermaschine. Der Wodiyo beeindruckt uns mit einem runden, geschmacksvollen Körper mit Aromen von Barrique, Portwein, Baumnüssen und Caramel.
N° 03 - Yeyibito
Auf dem Weg von Bonga in den beinahe mystisch anmutenden Bergregenwald von Yeyibito kommt man an dicht ineinander verwobenen, moosbehangenen Kaffeesträuchern vorbei und wer will, kann einen Umweg zum eindrücklichen Scheno-Wasserfall machen. Ein bis zwei Mal im Jahr durchqueren Löwen auf dem Weg von der Savanne am Gojeb River ins südwest-äthiopische Tiefland das regenreiche Gebiet von Yeyibito. Die Region ist außerdem für ihre vielen Bienenvölker und ihren Waldhonig bekannt. Äthiopien, und insbesondere die Kaffa-Region, das sei an dieser Stelle gesagt, sind wirklich eine Reise wert. Mit 166 Bauern ist dies eine der kleineren Kooperativen die uns besonders feine Bohnen liefert. Die haben wir etwas heller geröstet, um speziell die fruchtigen Noten zu betonen. Er eignet sich deshalb vor allem für Filter-Kaffee oder die French Press, wie die gute alte Bodum-Kanne auch genannt wird. Seine leichte, feine Säure von reifen Brombeeren und Heidelbeeren, zusammen mit den Noten von dunkler Schokolade und Brot entfalten sich aber auch gut in der Mokka-Kanne.
Erhältlich sind diese drei einzigartigen, einmaligen und limitierten Terroir-Kaffees natürlich in unserem Webshop. Gönnen Sie sich ein traumhaftes Geschmackserlebniss, eine Sinnesreise in die äthiopischen Regenwäldern zu den Ursprüngen des Arabicas. Oder machen Sie jemandem eine Freude für die bevorstehenden Festttage und schenken Sie eine Auswahl der Wild Coffee Collection.
Eine Terroirbezeichnung erlaubt es, dem Kaffee eine Identität zu geben und wiederspiegelt so eine humane Dimension. Sie sichert die Präsenz des Kaffeebauern in der Tasse. Sie ist Bedingung für eine echte Traçabilité (Rückverfolgbarkeit) und, wenn auch nicht die einzige, so doch essentielle Basis für fairen Handel. In Äthiopien hat die 2007 ins Leben gerufene Warenbörse diverse Herkunfsbezeichnungen kreiert, die teilweise von den Röstern übernommen werden. So sind zum Beispiel Sidamo oder Harar vertraute Namen für interessierte Konsumenten. Das Problem ist, dass diese Appellationen keine klar definierte territoriale Realität wiederspiegeln. Sie sind eher ein Qualitätskriterium für den Export, welche diverse Gebiete ohne klare Grenzen betrifft. Das hat eine gewisse Standardisierung des Kaffees zur Folge und so auch einen Diversitätsverlust. Auch die Region Wällägga (oder Wolega) weist interessante Charakteristiken auf. Der in dieser Region produzierte Kaffee wird unter den Namen Nekemte (oder Lekempte) verkauft. Grad 5 oder 6 wenn er sonnengetrocknet wurde, Grad 2 wenn er gewaschen wurde. Doch diese Region ist immens (rund 50'000 km2 gegen 41 285 km² für die Schweiz) und präsentiert sich historisch und bodenspezifisch mit zwei grossen Anbaugebieten. Diese zwei Regionen weisen eine Vielzahl von bodentypischen Terroirs auf, zum Beispiel Anfilloo, Homa oder Gidaamii, welche dafür typischen Kaffee produzieren. Diese Diversität wird in der Appellation Nekemte verdünnt. Die Kennzeichnung des Terroirs würde es erlauben, die verschiedenen Kaffees dieser Region und ihre Spezifizitäten zu identifizieren. |
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen