Freitag, 15. April 2016

11 Jahre Kaffa Wildkaffee - 11 Jahre nachhaltiger Genuss

Von 1 auf 30 in elf Jahren. Eine reife Leistung die von Durchhaltewillen, Mut zum Risiko und einem ausgezeichneten Produkt zeugt. Und wenn sich Unternehmergeist, Fleiss und auch Glück dazupaaren kommen wir dem dahinterstehenden Geheimnis immer näher. Elf Jahre Kaffa Wildkaffee in Worte zu fassen ist kein einfaches Unterfangen, probieren wir es trotzdem.


Wie in einem Märchen fängt auch diese Geschichte mit "Es war einmal" an. Der heisseste Sommer seit Menschengedenken war vorbei. An diesem Sonntag-Nachmittag Anfangs September 2003 sass Maria Müller auf ihrem Balkon, hoch über dem Vierwaldstättersee, und blätterte gedankenverloren in der NZZ am Sonntag. Plötzlich weckte ein Artikel über Äthiopiens wilden Kaffee ihr Interesse.

"Kaffee und Regenwald passten zwar so gar nicht in das Bild dieses von Hunger und Dürre gezeichneten Landes am Horn Afrikas, dass ich nur aus Medien und Fundraising-Broschüren der Hilfsorganisationen her kannte. Doch der wilde Kaffee als unverfälschtes Naturprodukt und die Idee mit dessen Vermarktung den Regenwald zu schützen, faszinierten mich. Dass man gemäss dem Artikel damals für den Marktaufbau in der Schweiz noch Partner suchte, bewog mich dann auch gleich die Organisation „GEO schützt den Regenwald“ per Mail anzuschreiben. Viele Gespräche und unzählige Mails später betrat ich im Oktober 2004 erstmals äthiopischen Boden am Flughafen Bole in Addis Abeba. Mein Ziel, das ehemalige Königreich Kaffa, im Südwesten Äthiopiens, rund 450km von der Hauptstadt entfernt."

Der Anfang einer Leidenschaft aber noch ein langer Weg bis sie 2005 die erste Tonne Rohkaffee importierte, ohne zu Wissen, ob sie diese auch verkaufen könne. Zielstrebig und engagiert wie sie ist gelang es ihr in einem damals an Spezialitätenkaffee noch ziemlich uninteressierten Markt genug Neugierige Menschen zu finden. Der grossartige Geschmack des Wildkaffees trug das Seine dazu bei damit das Abenteuer weitergehen konnte. Zwei Jahre später entschied sie sich das erste Mal an einem Markt ihre Ware feil zu bieten. Der wunderschöne Bio-Marché in Zofingen schien ihr eine geeignete Plattform um diese biologische Rarität bekannter zu machen. Der Erfolg gab ihr Recht und seitdem findet man Kaffa Wildkaffee an vielen kleinen und grösseren Märkten. Weitere zwei Jahre später dann der Entschluss zum eigenen Aussendienst, mit dem sie vor allem im Bereich des Biofachhandels kräftig zulegen konnte. Ein Jahr darauf dann die Lancierung des Webshops. Am Anfang noch weitgehend unbeachtet erfreut sich dieser heute grosser Beliebtheit und ist zu einem wichtigen Absatzkanal geworden. 2014 entschied sich dann Maria Müller auch die sozialen Medien als Kommunikationsmittel zu benutzen Auch hier setzt sie auf organisches Wachstum und Qualität. Mit bald 20'000 Lesern ist dieser Blog dabei ein wichtiger Eckpfeiler um Interessierten die Welt des Kaffees im Allgemeinen und des Wildkaffees aus Äthiopien im Speziellen näher zu bringen. Heute importiert die Original Food GmbH nun rund 30 Tonnen Rohkaffee und mit der kürzlichen Eröffnung der KaffaWerkstatt in Kriens ging auch der langgehegte Traum des eigenen Röstofens in Erfüllung.


In Workshops und Events für Private, Gastronomen und Firmen wird gemeinsam mit Kaffee gearbeitet, entdeckt und genossen. „Kaffee erlebbar zu machen, seine WERTschöpfung zu steigern und so den Kreis zwischen Konsumenten und den Kaffeebauern im Ursprung zu schliessen, ist uns ein grosses Anliegen“, erklärt Maria Müller. Im Februar und März fanden bereits die ersten, eintägigen KaffeeHandwerker-Kurse mit begeisterten 12 Teilnehmern statt. Weitere Kursdaten, neu auch für Afterworkshop zu speziellen Kaffeethemen, werden laufend auf der Website ausgeschrieben. Künftig wird in der KaffaWerkstatt auch der Kaffa Wildkaffee, der seit 2005 durch Original Food direkt importiert und in der Schweiz veredelt und vertrieben wird, auf dem brandneuen Ghibli Röstofen geröstet. „Wir rösten unsere wilden Arabica-Bohnen nach traditioneller Handwerksmethode in kleinen Chargen, langsam und schonend. Dies erlaubt uns, das Potential dieser faszinierenden Kaffeerarität noch besser zu entfalten“, erläutert Willy Zemp, der als Coffeologe und Barista für die Produktion und Schulung in der KaffaWerkstatt verantwortlich ist.

Nachhaltigkeit und soziales Engagement waren für Maria Müller schon immer Triebfeder für ihr tägliches Tun: „Wir verteilen keine Brötchen und bauen keine Brunnen im Ursprung. Durch die Erschliessung solider Absatzmärkte verschaffen wir den Menschen ein Einkommen aus ihren eigenen, natürlichen Ressourcen. Dies erlaubt ihnen, ihren Lebensunterhalt selbst zu bestreiten und als Partner auf Augenhöhe mit uns zusammenzuarbeiten“ davon ist Maria Müller Steiner überzeugt.


Die Wildkaffees aus Kaffa werden nach dem Ernten natürlich an der Sonne getrocknet. So behält der Kaffee seinen charakteristischen Geschmack, die ohnehin beschränkten Wasserressourcen werden geschont und es gelangt kein belastetes Abwasser aus der Nassaufbereitung in die Böden. Im Rahmen des „Kaffakocher-Projektes“ sollen nun die getrockneten Kaffeeschalen, ein Abfallprodukt das beim Schälen des Wildkaffees bei der Farmer Union in Kaffa anfällt und bisher ungenutzt vermodert, als Brennmaterial anstelle von Holz nutzbar gemacht werden. So kann der Druck auf den Wald weiter reduziert und die Pflanzenkohle aus dem Kaffakocher als Bodenverbesserer wieder in die Natur zurückgegeben werden. „Unser Ziel ist es, den Stoffkreislauf der Natur zu schliessen“ meint Maria Müller Steiner.

Original Food versteht sich als Social Entrepreneur und fördert deshalb auch in der KaffaWerkstatt den bewussten Umgang mit Ressourcen, umweltverträgliche Produktions-, Verpackungs- und Logistikprozesse sowie das soziale Engagement. Dabei sollen in den nächsten Wochen auch 2 – 3 Teilzeitstellen für sozial benachteiligte oder körperlich eingeschränkte Menschen in Kriens entstehen.


Heute nun, nach 11 Jahren, ist das Märchen noch lange nicht zu Ende. Es gibt noch ganz viele Ideen und Projekte welche umgesetzt werden wollen. Die Idee der KaffaWerkstatt, zum Beispiel, die man auch in Äthiopien aufbauen könnte um in diesen zum Beispiel den Kaffakocher zu bauen und so vor Ort weitere Arbeitsplätze mit regionaler Wertschöpfung zu schaffen. Sie sehen also, mit Kaffa Wildkaffee verbinden Sie nicht nur traumhaften Genuss sondern unterstützen auch aktiv den Schutz des Regenwaldes und tragen zur sozialen Stärkung der Bevölkerung in Kaffa, der Wiege des Arabicas, bei.

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