Sonntag, 28. Dezember 2014

Bilanz 2014 und Kaffasatz

Schon wieder ist ein Jahr vorbei. Zeit, Bilanz zu ziehen und alte Vorsätze neu zu fassen. Seit neun Monaten bloggen wir nun wöchentlich und berichten via Facebook, Twitter, Google+ und Pinterest über Spannendes und Lustiges aus der unheimlich reichen Welt des Kaffees. Auch wir unterziehen uns der Stilübung des Bilanzziehens und berichten über Hoch- und Tiefflüge, über Weltbewegendes und Nebensächliches und über Sachen, die uns wirklich am Herz liegen. Aber anstelle neuer alter Vorsätze wagen wir einen Blick ins kommende Jahr und probieren uns im Kaffasatzlesen.

Wie im täglichen Leben gibt es auch in der Vita eines Blogs Höhen und Tiefen und wie im täglichen Leben auch ist nicht immer alles mit Logik erklärbar. So ist der meistgelesene Beitrag subjektiv gesehen genauso wenig eine Meisterleistung wie der am wenigsten beachtete. Dass in den Sommerferien publizierte Artikel ein kleineres Publikum scheint uns normal. Warum aber gerade

Auf einen Kaffee mit ... Röster Ruedi 

der am wenigsten gelesene Artikel ist bleibt uns ein Rätsel. Gerne empfehlen wir Ihnen deshalb die Lektüre.
Die grössten Erfolge hatten in den letzten neun Monaten die zwei Kundenportraits. Orte, an denen sie Kaffa Wildkaffee - und andere feine Sachen - geniessen können. Da ist zum einen, unangefochten an der Spitze, der Artikel über das Adrianos in Bern und zum anderen, in rasanter Aufholjagd, der Beitrag über das Azzurro in Zürich. An dritter Stelle, im Moment noch ex aequo mit dem Azzurro liegt der Artikel über den Wasserverbrauch. Unglaubliche 140 Liter Wasser für eine Tasse Kaffee braucht es, normalerweise. Ein Grund mehr, auf unseren Kaffee zu wechseln, denn unser Kaffee wächst wild, braucht also keine Bewässerung und er produziert kein umweltbelastendes Honigwasser, weil er an der Sonne getrocknet wird. Der Wasserfussabdruck von Kaffa Wildkaffee ist 0 Liter.

Was bei unserer Produktionsart allerdings anfällt sind Berge von getrockneten Kaffeeschalen. Bisher rotten oder motten diese sehr schlecht brennbaren Abfälle vor sich hin. Dank dem Kaffakocher, ein Gerät welches vor Ort produziert werden soll und der mittels Pyrolyse die getrockneten Kaffeeschalen in Pflanzenkohle verwandelt, kann der Naturkreislauf geschlossen werden. Die bei der Pyrolyse entstehenden Gase können - anstelle von wertvollem Holz - zum Kochen gebraucht werden. Zurzeit wird der erste Kocher in Äthiopien getestet und gleichzeitig sammelt die Arbeitsgemeinschaft Kaffakocher Spendengelder, um das Projekt auch umsetzen zu können. Auf Facebook war die Lancierung der Crowdfundingaktion - mit dem dazugehörenden Blogartikel Kaffakocher - 7 Fliegen auf einen Streich - der meistgelesene Beitrag mit der grössten Anzahl Interaktionen im Jahr 2014. Am 07. Januar 2015 geht die Spendenaktion zu Ende. Gerne laden wir Sie an dieser Stelle zum Schlussspurt ein, denn noch fehlen knapp CHF 8'000.-, gute CHF 22'000 wurden bereits gespendet. Helfen Sie bitte mit, dass wir das Ziel erreichen. Auch wenn Sie alle Ihre Freunde und Bekannte informieren, würde uns das schon sehr helfen. Auf der Seite www.kaffakocher.ch finden Sie alle weiteren Informationen.

Nebst den von Ihnen mit der grössten Aufmerksamkeit bedachten Beiträge gibt es aber auch ein, zwei Artikel die uns speziell am Herz liegen. Unser Coup de coeur im Blog ist und bleibt die wunderschön geschriebene Reise zum Kaffee. Gespannt warten wir schon auf die Fortsetzung ... Unser Herz schlägt aber auch für dieses Gespräch zwischen dem lieben Gott und dem Teufel, welches wir belauschen durften. Eine himmlische Geschichte die uns erklärt, warum Kaffee so teuflisch gut schmeckt und ob man Kaffee besser mit oder ohne Zucker geniessen sollte.


Mit unseren SocialMedia-Aktivitäten sind wir recht zufrieden. Natürlich freuen wir uns über weiterhin hohe Zuwachsraten auf unseren Facebook- und Twitter-Konten. Aber erst Liken und Teilen macht aus diesen Kommunikationskanälen soziale Medien. Soviel zu unserer Online-Bilanz. Für Original Food war 2014 ein erfolgreiches Jahr. Wir konnten unseren Netto-Umsatz erhöhen, mehr Menschen Kaffagenuss bieten, so tolle Unternehmen wie das Schloss Wartegg, das Bio-Schlosshotel am Bodensee als Kunden gewinnen und so nochmehr Familien in Kaffa eine nachhaltige Lebensgrundlage bieten. Herzlichen Dank dafür Ihnen allen!

Statt nun alte Vorsätze neu zu fassen, versuchen wir uns im Kaffasatz lesen. Die auch Kaffeedomantie genannte Disziplin dient im Volksspiritismus dem Wahrsagen der Zukunft. Das Weissagen aus dem Kaffeesatz geht auf das Ende des 17. Jahrhunderts zurück. Die Wirksamkeit dieser Methode, die insbesondere bei Frauen in südeuropäischen und südosteuropäischen Kulturen ein beliebtes Freizeitvergnügen ist, wurde nie wissenschaftlich nachgewiesen. Insgesamt scheint jedoch der Glaube an die Ernsthaftigkeit der Vorhersagen nicht weit verbreitet zu sein und auch nur ein geringes wissenschaftliches Interesse zu bestehen, sich dieser Fragestellung zu nähern. Doch, oder gerade deshalb (?) wagen wir ein paar Prognosen und mögliche Trends für das Kaffeejahr 2015.

Für alle, die sich nie entscheiden können, ob sie eher Kaffee oder Tee trinken sollen gibt es Coffeetea. Hier trifft der Osten auf den Westen, der westliche Kaffeekult trifft auf den im Osten beliebten Tee: In China ist dieser Trend schon länger als Yuanyang („Kaffee mit Tee“) bekannt und wird dort gerne getrunken. Cofftea besteht aus drei Teilen Kaffee und sieben Teilen Tee. Dabei werden die Tee- und Kaffeesorten aufeinander abgestimmt, so passen zum Beispiel dunkle Teesorten besonders gut zu Kaffee. Allerdings kann man hier nach eigenem Geschmack experimentieren und Neues ausprobieren. Eine weitere Frage des Geschmacks stellt sich je länger je mehr allen Latte Macchiato-Geniesserinnen und Cappuccino-Liebhabern, vor allem denen, die an einer Laktose-Intoleranz leiden. Schmeckt der Lieblingswildkaffee mit Mandel-, Soja- oder Dinkelmilch genau so gut oder gar besser? Wir werden dieser Frage in einem speziellen Artikel nachgehen.

Wir hoffen, das im neuen Jahr Transparenz nicht nur eine Modeerscheinung sein wird sondern dass sich diese je länger je mehr überall durchsetzen wird, und nicht nur in der Gastronomie. Wir lieben es zu sehen, wie Schokolade gemacht wird und wie Käse. Schaukäsereien sind deshalb schon gang und gäbe und die meisten Kinder waren schon mal bei Cailler in Broc. Es gibt keinen Grund, dass dieser Trend vor der Kaffeewelt halt macht. Es wird deshalb je länger je mehr Cafés mit Schauröstereien geben und auch der Ort der Kaffeezubereitung könnte zur Bühne werden, der Barista zum Showmaster. Generell werden Cafés vermutlich mehr zu (multimedialen) Erlebnissorten. Erlebnissgastronomie ist ja schon länger ein Marketingschlagwort aber deshalb noch lange nicht tot. Auch sagen uns die Auguren weis, dass es in den Cafés 2015 vermehrt Backwaren aus artisanaler und lokaler Produktion geben und dass das Angebot an kleinen Mahlzeiten immer breiter wird. So wie heute schon viele Bäckereien Käsekuchen, Sandwiches, Salate und Coffee to go verkaufen, werden Cafés vermutlich in Zukunft auch immer mehr Crèmeschnitten, Fruchtsalate und Pulled Pork Sandwiches anbieten.

Eine Tendez die sich im nächsten Jahr weiter fortsetzen wird sind Lagenkaffees die, wie Wein, Ausdruck ihres Terroirs sind. Wir lesen im Kaffasatz, dass Original Food im Frühjahr 2015 einen oder zwei Single Origin-Kaffee auf den Markt bringen wird. Wir sind sehr gespannt und freuen uns jetzt schon auf dieses Genusserlebniss. Ob die Gegenbewegung, spezielle Mischungen aus verschiedenen Kontinenten als Spezialität anzubieten erfolgreich sein wird, wagen wir zu bezweifeln. Ebenfalls glauben wir nicht an den Erfolg von Cabernet Espresso oder Chardonnay Cappuccino, aus Amerika stammende Weine mit Kaffeegeschmack. Gespannt verfolgen wir aber die Entwicklung der nordischen Kaffeekultur des Filterkaffees und ob Grüner Kaffee sich als Gesundheitsgetränk etablieren kann.

Gibt es etwas, über das Sie gerne in diesem Blog lesen würden? Schreiben Sie uns einen Kommentar, wir freuen uns auf Ihre Vorschläge. Nun wünschen wir Ihnen noch ein wunderbares neues Jahr, von Herzen viel Gesundheit, Freude, viele kleine Glücksmomente und Pausen im Alltag, mit Kaffa Wildkaffee, natürlich.

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